Log 11 Clearwater - Indian Rock Beach
Montag, 28. Juni
Dunkle risige Wolkentuerme beim Aufwachen. Schauer. Wettervorhersage 70% Chance von Gewittern. Abwarten. Bereitmachen eine Luecke zu nutzen.
Das habe ich schon damals in Alabama bei unseren Trainingsfluegen gelernt. Vor dem Flug gingen wir in den Radarraum der Wetterwarte und konnten mit Handkurbeln die Radarantenne drehen und genau unser Flugwegprofil abscannen. Jede Gewitterzelle wurde so sichtbar, man konnte Luecken erkennen, lernte die Zugrichtung zu schaetzen und flog dann in dem ermittelten Korridor.
Heute ist die Technik noch viel weiter, jeder kann im Internet das aktuelle Radarbild finden. Das zeigte heute morgen vom Golf hereindriftende Schauerzellen.
Um 11:00 klarte es auf,
13:00 Ablegen Clearwater Municipal Marina. 2 Stunden Fahrzeit bis zum ersten Ziel. Wind aus Sued, Segeln mit E-Schubunterstuetzung, alles ganz ruhig und unglaublich entspannt.
14:35 0,5 Meilen vor der ersten Klappbruecke, Bel Air. Segel runter, Zeit abbummeln, um 15:00 wird sie geoeffnet, so die Unterlagen, was der Brueckenwaerter auf Kanal 09 des Seefunkgeraetes bestaetigt.
15: 59 Sirene heult, Schranken gehen auf beiden Seiten runter, Der ganze Verkehr stockt und staut sich in langen Schlangen. Schon ein erhebendes Gefuehl, alles muss auf uns warten. Die beiden Segmente der Bruecke heben sich. Vollgas, nun mit unserem Mercury-Outboard, moeglichst schnell und ohne Verzoegerung durch, auch wenn die Bruecke erst zu 2 Dritteln offen ist, der 42 ft hohe Mast passt durch. Danach 5 kurze Sirenentoene, die Bruecke senkt sich, kaum dass wir durch sind. Die Schranken heben sich, der Verkehr fliesst wieder.
Der Wind nimmt zu, die Gegenstroemung auch. Wir sollten bald eine Anlegestelle finden. Die gibt es auch, hinter der naechsten , der Indian Rocks-Bruecke.
16: 15 Bei einem Restaurant "The Pub" legen wir an "floating docks" , Schwimmanlegern, die Moni sehr sympatisch findet, an. Man erlaubt uns, ueber Nacht zu bleiben, wir sind um 19:00 das einzige Boot.
Das Restaurant ist voll. Schoen klimatisiert am Fenster zu sitzen und zu essen mit Blick auf den Wasserweg und auf unsere tolle "Revival", die wie Moni vorgestern sagte, Ihr richtig ans Herz waechst. Ist auch langsam unsere zweite Heimat, man entwickelt einen Bootlebensstil, da hier nicht mehr alles auf Knopfdruck und nach Plan funktioniert , stattdessen muessen wir flexibel sein und uns viel staerker den taeglich wechselnden Gegebenheiten und technischen Moeglichkeiten anpassen.
Nach dem Essen ein herrlicher Walk barfuss meilenweit durch die Wellen des ueber die Strasse liegenden Indian Rock Beach, bei einem mit vielen Wolken drapierten Sonnenunterang, von dem man den Eindruck hat, Gott habe seine ganze Farbpalette eingesetzt um uns Menschen Seine Liebe zum Ausdruck zu bringen.
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